Sieger Interview


nach dem Sarow Masters Sieg 2018


Dein Match Dart ging in die D 10, was waren deine ersten Gedanken?


D10, der ist drin, ja es ist vollbracht, jaaaa , Sarow Master , wie geil ist das denn.

Dabei habe ich mir unbedingt vorgenommen, du musst jetzt die 59 Punkte ausmachen. Denn Maschi stand bei 20 Rest und würde das Set sonst für sich entscheiden. Ich wollte auf gar keinen Fall noch ein Entscheidungsset spielen, denn ich war ziemlich am Ende meiner Kräfte.

Habe auch noch kurz vor dem Wurf auf Tops innegehalten, um ruhig zu bleiben. Denn die D20 ist schon lange nicht mehr mein Lieblingsdoppel und die D10 schon gar nicht. Deshalb war die Freude um so größer, dass der letzte Pfeil in der D10 stecken blieb. Einfach nur geil und unbeschreiblich dieses Glücksgefühl. Gerade die beliebteste Trophäe 🏆 errungen zu haben und sich Sarow Master nennen zu dürfen 😀



Welchen Stellenwert hat der Masters Pokal für dich persönlich?



Der Master Pokal steht für mich an 1. Stelle. Nicht nur wegen seiner Einzigartigkeit im Aussehen den anderen Pokalen gegenüber, sondern auch wegen der Konkurrenz in diesem Wettbewerb. Denn von den 16 besten Spielern, die hier teilnehmen, kann von der Leistung her jeder jeden besiegen und da ist es nicht vorhersehbar, dass man sich diesen Pokal einfach mal soeben erkämpft. 

Und dann ist da noch der Name des Masters, den man dann trägt und den kann einem niemand mehr nehmen, wenn der Pokal und damit natürlich das Turnier erst einmal gewonnen ist.

Turnier Siege gibt es viele im Jahr, aber das Masters nur einmal. Es ist wie die WM bei der PDC, das Masters ist etwas Besonderes, es nehmen nur die Besten 16 Teil, es wird ein besonderer Modus gespielt und der Sieger Pokal ist etwas Besonderes.



Du sagst, zum Ende des Finales warst du Kräftemäßig fast am Ende, nach 25 Leg’s in der Vorrunde, 10 Leg’s im Viertelfinale gegen Thomas, 12 im Halbfinale ggf. Matthias und 15 im Finale. Wie war für der dich der Set Modus, sehr anstrengend?



Ja der Set Modus war für mich sehr anstrengend, weil viele Set Punkte erst nach 5 Leg’s entschieden worden sind. Ich habe 3 Spiele mit 2:0 gewonnen, aber das Ergebnis täuscht etwas über den eigentlichen Spielverlauf hinweg. Denn die Spiele waren viel enger vom Ausgang her, als es das Ergebnis widerspiegelt.

Denn oft wurde der Set Punkt erst im Decider Leg entschieden und auch da war es oft erst der letzte Pfeil im richtigen Doppelfeld. Danach hätte sicher auch der Gegner gecheckt und der Punkt wäre weg gewesen.

Trotzdem fand ich diesen Set Modus super, denn es lag immer wieder Spannung in der Luft.




Du spielst viele Turniere, kommst viel in der Region rum, wie beurteilst du die momentane Darter Szene und wo spielst du am liebsten?



Ja das stimmt, ich bin bei vielen Turnieren dabei und ich denke da kann man sich schon mal ein Urteil erlauben. 

Es gibt in jeder Region sehr gute Spieler und bestimmt auch viele die Besser sind als ich. Die Darter Szene ist in den letzten 3 Jahren immer größer geworden und natürlich auch besser. In MV ist Rostock die absolute Hochburg des Dart Sports im e-Dart als auch im Steel Dart. Hintersee ist ebenfalls durch beide Varianten bekannt und Wolgast und die Insel Usedom sowie Stralsund im e-Dart Bereich.

Ich habe schon überall gespielt, doch am besten gefällt es mir hier in Sarow.

Das kommt daher das es hier vom Turnier Modus, von der Organisation und natürlich von der Gemeinschaft am besten ist. Hier in Sarow sind alle Teilnehmer bis zum Schluss dabei und man freut sich auch mit den anderen Teilnehmern, wenn diese ein gutes Turnier spielen. Es ist einfach klasse hier und auch die Qualität stimmt hier.


Wie beurteilst du dein Dart Jahr 2018 und was sind deine Ziele für 2019?



Mein Dart Jahr für 2018 fällt natürlich sehr positiv aus. 

Wenn man e-Dart Champion in Voddow bei über 30 Teilnehmern wird, in Hintersee 2 Turnier Siege im e-Dart, einen Turnier Sieg in Sarow holt dazu viele Podest Plätze belegt und dann als Jahres Höhepunkt das Malchiner Championship of Darts gewinnt und als krönenden Abschluss, praktisch als Sahne Häubchen, das Sarow Masters gewinnt und sich Sarow Master nennen darf, dann ist man glücklich und zufrieden.

Für das Dart Jahr 2019 habe ich mir vorgenommen, mindestens einen Turnier Sieg in Sarow, die Quali fürs Master zu schaffen und wenn möglich meine Titel zu verteidigen. Vor allem aber gesund zu bleiben und mit meiner Frau zusammen viele Turniere zu bestreiten, ohne ihrer Hilfe wäre das alles auch gar nicht möglich gewesen.



Macht dich der Mastertitel jetzt zum Gejagten und wie gehst du mit Druck um, wenn es eng in den Spielen wird? Erhöht der Mastertitel den Druck auf dich?



Ich denke schon, dass ich jetzt immer zum Favoriten abgestempelt werde und es natürlich in jedem Spiel jetzt noch schwerer wird zu gewinnen. Denn wenn man als Top Favorit gilt hat der Gegner ja nichts zu verlieren, sondern gibt dann sogar mehr als 100% um den Favoriten zu besiegen. 

Der Master Titel setzt mich aber nicht zusätzlich unter Druck, sondern motiviert mich noch eher. Vielleicht hilft der Titel sogar noch zusätzlich, denn ich weiß von einigen Dartern, dass sie Angst haben beim Turnier auf mich zu treffen. 

Der Titel hat also sicherlich auch seine Vorteile aus psychischer Sicht.

Denn sollte es mal wieder eng werden im Spiel, dann weiß ich was zu tun ist aus den bisherigen Turnieren. Es hat ja auch schon einige Male funktioniert.



Bei allen Turnieren, an denen du bist, nenn mal deine fünf schwersten Gegner


Marcel Wegner (Hintersee), Johann Roloff (Greifswald), Robert Wunsch (Demmin), Torsten Lüdtke (Wolgast), Jan van der Sluis (Neubrandenburg)



Wie sieht ein Trainingstag bei dir aus, bzw. wie oft trainierst du die Woche?



Leider richtet sich mein Training nach meinem Wohlbefinden. Wenn’s mir gut geht ca. 1h am Tag, aber nicht durchgehend. Sonst nur ein paar Pfeile höchstens 10 min oder gar nicht. Ich versuche einfach gerade zu werfen und auf die Doppel Felder. 

Ich habe also keinen richtigen Trainingsplan, sondern versuche wenigstens 10 Minuten am Tag Pfeile zu werfen. Hört sich nicht so gut an, geht aber im Moment nicht anders.



Von den jüngeren Spielern waren zuletzt Ronny, Matthias und Thomas immer vorn mit dabei, wie viel traust du ihnen zu.



Ronny hat ja eigentlich sein Potential bei fast allen Turnieren gezeigt und wenn es mal bei ihm nicht so lief, dann waren seine Nerven und seine stets sehr hohen Erwartungen an sich selbst, ihm im Wege und verhinderten eine noch Bessere Platzierung. Thomas hat sich dieses Jahr ziemlich gesteigert und hat auch durch die Turniere mehr Erfahrung sammeln können. Er ist ein sehr guter Scorer mit einem schönen Wurfstil. Leider ist er unter Druck nicht in der Lage das zu spielen, was er eigentlich kann und hat auch große Probleme auf die Doppel Felder dann. Das zeigt sich vor allem ab den KO Spielen, in der Gruppe hat er dabei weniger Probleme und besiegt deshalb auch so manchen Favoriten.

Matthias habe ich jetzt erst bei zwei Turnieren gesehen, aber was ich gesehen habe war sehr gut. Er geht ziemlich selbstbewusst ins Match und hat auch mich dabei schon überraschen können, weil ich ihn einfach unterschätzt hatte. Seine Doppel Quote muss sich noch verbessern, aber ich bin mir sicher das in diesem Jahr jeder dieser 3 Young Guns für einen Turnier Sieg in Frage kommen.



Und zu guter letzt, noch ein Statement zu unserem good Old Fredi.




Fredi ist für mich trotz seines Alters ein ganz hervorragender Darter. Er sorgt immer für gute Laune bei den Jungs und ist sich auch für keinen Gag zu Schade. Trotz seiner lustigen Art ist er in jedem Spiel für alle ein ebenbürtiger Gegner, der nicht so einfach zu besiegen ist. Immerhin ist Fredi einer unserer hohen Check out Spezialisten und das geht nur wenn man gut Dart spielen kann. Er hat immer ein offenes Ohr für seine Mitspieler und ein großes Herz auch für den letzten Platz. Für den er oft ein persönliches Präsent, aus eigener Tasche finanziert, besorgt hat. Ich bin froh einen so tollen Menschen und guten Darter kennen gelernt zu haben und hoffe er bleibt uns noch lange als Mitstreiter in unseren Reihen erhalten.

In diesem Sinne immer Good Darts 🎯 🕺🏼


 Das Interview führte Frank-Peter Dwars


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